Donnerstag, 1. November 2007

"If I wasn't married, I'd fuck everyone here!"

Dave Grohl ist ein Tier. Sein Körper besteht vermutlich zu 80% aus Haaren. Im Gesicht, auf dem Kopf, unter den Armen, auf der Brust, auf dem Rücken, zwischen... Ach, ist gut jetzt. Jedenfalls schüttelt er diese Haare dann, während er gleichzeitig mehrere tausend Menschen anbrüllt und auf eine zumeist elektronisch verstärkte Gitarre einschlägt. Willkommen zu einem Foo Fighters-Konzert.

Genauer gesagt, willkommen zum Foo Fighters-Konzert in der Arena Oberhausen am vergangenen Sonntag. Ich möchte jetzt nicht über lange Menschenschlangen vor den Eingängen sprechen, die dazu führten, dass wir schätzungsweise drei Minuten zu spät die Halle betraten, um noch VOR dem Wellenbrecher zu landen.

Ich möchte stattdessen erzählen, wie es so war, im Angesicht des Allmächtigen. Die Vorband waren die Sportfreunde Stiller und sie hätten sich keinen schlechteren Abend aussuchen können, um ein Konzert zu eröffnen. Ehrlich, es ist mir egal, dass es "unwichtig" ist, dass der Sänger nicht singen kann. Es ist mir auch verdammt noch mal egal, ob es "sympathisch" ist, dass die drei Sportfreunde ihre Instrumente nicht besser beherrschen als ich es kann. Es ist mir ferner sogar egal, dass ich die alten Stücke der Band an sich ganz gern hab. Aber sehen wir es doch mal so: Wenn ich in ein Edelrestaurant gehe, dann möchte ich ja auch nicht ein trockenes Brötchen als Vorspeise. Alles klar?

Gut. Dann direkt zum nächsten Punkt: Licht aus, Foo Fighters da, zwei Stundern sabbern an. Nie war eine Band dieser Größenordnung freundlicher zum Publikum. Nicht nur, dass Hit an Hit gereiht wurde (und verdammt, davon gibt's so Einige!), sondern auch das Zwischenmenschliche stimmte. Würde die Band nicht stets von einer Gruppe Securities begleitet, dann könnte man problemlos ein bis sieben Bier mit ihnen trinken gehen. Oder einen Spaziergang am See machen, um die Enten zu füttern. Ach ja...
Trotz der fehlenden persönlichen, körperlichen Nähe war es zumindest äußerst wunderbar anzuschauen, wie Dave Grohl - ich glaube es war während "Breakout" - die Tribüne erklomm und sich zwischen all den Glücklichen ein Gitarren-Duell mit Gitarrist Chris Shiflett lieferte. Und wie er dann vor dem letzten Song ("Best Of You") ein Bier für "three Marks" bestellte und es gleich wegexte, ja, das war dann wiederum irgendwie naiv und totaler Rock'n'Roll zugleich.
Was bleibt zu der Musik zu sagen? Ich würde einer Bewertung nicht gerecht werden. Deshalb präsentiere ich... die Setlist:

The Pretender • DOA • Times Like These • Cheer Up, Boys (Your Make Up Is Running) • I'll Stick Around • Long Road To Ruin • Breakout • Learn To Fly • The One • Stacked Actors • Skin And Bones • My Hero • See You • Everlong • Monkey Wrench • All My Life • In Your Honor • No Way Back • Aurora • Best Of You

Ich schrie, ich sang, ich drückte die Leute um mich herum zur Seite. Der Name dieses Blogs ist Programm: Ich kann diese Gefühle nicht niederschreiben, ich kann sie nicht besser ausdrücken. Sie verweilen einzig in meinen Erinnerungen. Und dort bekommen sie einen Ehrenplatz.

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